Der Abbau von Gold, Silber und Edelsteinen ist oft mit negativen Folgen für Mensch und Umwelt verbunden. Mir ist es ein Anliegen, dass ich mit dem Einkauf von Materialien kein ethisch problematisches Verhalten von Minenbetreibern und anderen Akteuren entlang der Lieferkette unterstütze. Aus diesem Grund verwende ich ausschliesslich Materialien, die ich aus ethischer Sicht als unproblematisch erachte.

Fairtrade Gold

Das Label Fairtrade Gold wird von der Max Havelaar-Stiftung vergeben. Die Stiftung ist eine Non-Profit-Organisation, die 1992 von den Schweizer Hilfswerken Brot für alle, Caritas, Fastenopfer, HEKS, Helvetas und Swissaid gegründet wurde. Fairtrade hat eine Welt zum Ziel, in der alle Kleinbäuerinnen und -bauern sowie Arbeiterinnen und Arbeiter über existenzsichernde Lebensgrundlagen verfügen, ihre Potentiale entfalten und Ihre Zukunft selbstbestimmt gestalten können. Daher engagiert sich Fairtrade für den besseren Schutz von Mensch und Umwelt im kleingewerblichen Goldbergbau. In diesem Sektor arbeiten über 15 Millionen Menschen (in den industriellen Grossbetrieben des Goldabbaus arbeiten ca. 1.5 Millionen Menschen). Heute stammt nur ein ganz kleiner Teil des Goldes aus Minen, die zertifiziert sind. Die Zertifizierung (z.B. Fairtrade, Fairmined) steht für bessere Arbeitsbedingungen, eine Fairtrade-Prämie, fairen Marktzugang, Schutz der Umwelt und Transparenz im Handel. Ich stehe hinter den Zielen von Fairtrade und biete meiner Kundschaft daher Fairtraide Gold aus Überzeugung an.

Oeko Gold

Das Label OEKOGOLD der Firma Gyr AG besagt, dass das Gold – und die zur Legierung notwendigen Materialien – ausschliesslich aus dem Recycling von Altmetall gewonnen wird. Gyr bezieht sein Edelmetall von der Firma Burger & Gyr Edelmetalle Recycling AG in Keltern (D), ein Joint Venture der deutschen Dr. Bernhard Burger Edelmetalle AG und der Gyr Edelmetalle AG. Auf der Seite www.oekogold.ch der Firma Gyr sind einige kritische Textstellen zum Thema Fairtrade Gold zu finden. Meines Erachtens werden diese Aussagen der Fairtrade-Idee – insbesondere den Anstrengungen, die Fairtrade zu Gunsten der Arbeiterinnen und Arbeiter in Kleinminen unternehmen – nicht gerecht.

Denen, die sich vertieft mit dem Thema auseinandersetzen möchten, kann ich die Masterarbeit von Markus Rub empfehlen:
Goldschmuck und Verantwortung – Der Kauf von Goldschmuck aus konsumentenethischer Perspektive (Uni Zürich, Advanced Studies in Applied Ethics, 2017)

Edelsteine

Seit Herbst 2017 beziehe ich Turmaline, Berylle und Quarze vorwiegend bei der Firma Aurhen. Die Edelsteine in höchster Qualität sind in ökologisch und sozial verantwortbarer Form produziert. Aurhen arbeitet eng mit der Minenbesitzerfamilie Soares aus Minas Gerais, Brasilien, zusammen. Die Produktion der Edelsteine wird auf jeder Verarbeitungsstufe kontrolliert. Das offiziell anerkannte Zertifikat liegt vor und garantiert, dass:

– in der Mine und der Schleiferei ausschließlich Erwachsene arbeiten.
– durch den Vertrieb keine kriegerischen Handlungen oder Konflikte finanziert werden.
– die Auswirkung der Unter-Tage-Mine auf das Landschaftsbild minimal ist.
– der Abbau Boden, Wasser und Luft unerheblich belastet.
– die Löhne angemessen und alle Arbeiter prozentual an der Produktion beteiligt sind.
– die Steine weder radioaktiv bestrahlt noch chemisch behandelt sind.